| Jahreshauptversammlung am 21. März im Sailer-Keller
Gartenbauverein Traunstein im Rückblick und mit neuem Programm 2025 Begeisternder und kurzweiliger Vortrag von Thomas Janschek über die volkskundliche und ökologische Bedeutung der Gehölze 1. Vorsitzender Stefan Köhler begrüßte zahlreiche Mitglieder zur Jahreshauptversammlung des Gartenbauvereins mit dem Eindruck, dass die ersten Frühlingsgrüße der Natur vier Wochen früher kamen und dass der vergangene Winter der trockenste seit Beginn der Aufzeichnungen war. Was fehlt, sei Wasser; die Reservoirs sind leer. Die Trockenheit konnte man auch am "Stand" des Chiemsees sehen. Stefan Köhler freute sich, 22 neue Mitglieder im Verein begrüßen zu können, insgesamt sind es 535 Mitglieder. Treu blieben dem Verein die älteren Mitglieder. So sind 91 % über 50 Jahre alt, 75 % über 70 Jahre. Es wird, so Stefan Köhler, Aufgabe des Vereins sein, die Vorteile der Mitgliedschaft herauszustellen und auch Jüngere Mitglieder zu werben und entsprechende Angebote zu machen. nem Vortrag über den bienenfreundlichen Garten von Claus Steger fand im Aubräu statt. Große Freude hatten die Mitglieder wieder mit dem bebilderten Jahresrückblick von Reinhard Hocke. Stefan Köhler überreichte ein kleines Dankeschön im Namen der begeisterten Zuschauer. Nach der Pause folge ein Vortrag von Thomas Janschek über "Weißt Du nicht, dass die Bäume das Leben eines Landes sind?" Über die volkskundliche und ökologische Bedeutung der Gehölze. Der Diplom-Ingenieur für Gartenbau erzählte und zeigte im seinem kurzweiligen und anregenden Vortrag Geschichten über Pflanzen, die "erwähnenswert und pflanzenswert" sind. Um die Vielfalt zu retten sind bienenfreundliche Sträucher, die jahreszeitlich attraktiv sind, z. B. mit herbstlicher Färbung und Früchten, wie Ballonfrüchte der Rasselnuss oder Rosenkranzperlenstrauch mit seiner 2500 jährigen Tradition der Herstellung von Gebetenketten - auch schon vor dem Christentum - pflanzwürdig als Hecke oder Solitär. Thomas Janscheck stellte traditionelle Bäume mit Geschichte und Geschichten vor und ließ Bäume "sprechen". Für die begeisterten Zuhörer ging der Vortrag viel zu schnell zu Ende. Der Referent wurde mit einem Blumenpräsent bedankt. Den Abend schloss Stefan Köhler mit einem Ausblick auf die Veranstaltungen des Jahres 2025: Der erste Höhepunkt ist am Samstag, 10. Mai ab 10.00 Uhr die Pflanzen- und Samenbörse mit Gartenzubehörflohmarkt am Städtischen Bauhof in der Scheibenstraße mit Kaffee und Kuchen. Der Tagesausflug am Samstag, den 24. Mai ins Ausseer Land im Salzkammergut mit Schifffahrt auf dem Grundlsee ist schon ausgebucht. Es gibt nur noch Plätze auf der Warteliste. Am Freitag, 06. Juni um 16.00 Uhr folgt eine Führung durch den Trostberger Rosengarten mit Marianne Penn und anschließender Einkehr im "Pfaubräu". Es schließt sich das traditionelle Jahramt mit Totengedenken in der St. Johannes Baptist in Kammer an am Donnerstag, den 10. Juli um 19.00 Uhr. Stefan Köhler führt am Mittwoch, 16. Juli um 17.00 Uhr durch den "Apothekergarten" in Traunstein. Am 19. September um 14.00 Uhr findet ein gemütlicher Kaffeeausflug zum Königlichen Kurgarten in Bad Reichenhall mit Führung und einem gemeinsamen Kaffeehausbesuch statt. Das traditonelle "Basteln mit Rosi" wird am Freitag, den 26. September von 15.00 bis 17.00 Uhr wieder wunderschöne Gestecke und Kränze hervorbringen. Das Gartenjahr endet mit dem Erntedankfest mit musikalischem Ausklang des Gartenjahres und Ehrung der Jubilare im Gasthaus "zum Aubräu" mit einem Vortrag über "Schmetterlinge im Garten" von Ulrike Windsperger. Der Vorsitzende wies auch auf das Programm des Kreisverbandes hin und die Teilnahme am Gaufest mit Unterstützung des Gartenbauvereins. Stefan Köhler "entließ" die Mitglieder mit dem traditionellen bienenfreundlichen Blumentopf als Geschenk.
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| Erntedankfest am 12. Oktober 2024 im Aubräu: "Erntedankfest" zum Ausklang des Gartenjahres mit Ehrung verdienter Mitglieder Vorsitzender Stefan Köhler konnte im voll besetzten und festlich geschmückten Saal bei dem als "Erntedankfest" vorverlegten Jahresabschluss auch einige Neumitglieder begrüßen. Umrahmt wurde der Abend musikalisch von Marlene Bierl an der Gitarre und Sebastian Gehmacher an der Ziach, der "Bay'ra Oim Musi" und durch einen informativen Vortrag von Gärtnermeister und Imker Claus Steger vom Verband Bayerischer Bienenzüchter aus Wasserburg. Die Ehrungen verdienter Mitglieder nahmen 1. Und 2. Vorsitzende Stefan Köhler und Rosi Fertl zusammen mit Franz Mösl , der die zu Ehrenden launig vorstellte, vor. Eine Urkunde, ein Blumenpräsent und eine Anstecknadel in Silber für 25 Jahre Zugehörigkeit erhielten: Monika Auer, Hildegart Büttner, Bernhard Gnad und Adelheid Hartwimmer, Anna Honsa, Hannelore Mösl, die langjährige 2. Vorsitzende des Vereins und Schriftführerin und Theresia Schmidl. Für 40 Jahre mit goldener Anstecknadel und Orchideen wurden geehrt: Agnes Heigermoser und Luise Huber, für 50 Jahre Richard Köppl. Den Ehrenvorsitzenden Heinrich Schmelz wird Vorsitzender Stefan Köhler für 50 Jahre Mitgliedschaft persönlich aufsuchen. Einige zu Ehrenden waren verhindert. In seinem Vortrag "Ökologische Landschaft, Verbesserung der Bienenweide" ging Claus Steger auf die angespannte Situation ein. Die Biene sei das drittwichtigste Tier in der Wirtschaft - nach Schwein und Rind - wegen der Bestäubung von Pflanzen und dem Erhalt der Artenvielfalt. Bienen benötigen ganzjährig stabile und reichhaltige Nektar und Pollenversorgung. Durch den landwirtschaftlichen Intensivanbau von Raps und Mais erhalten die Bienen nur kurzfristig Versorgung, der Imker muss die übrige Zeit zufüttern. Auch sind viele Gärten sind wegen Pflegevereinfachung nicht bienenfreundlich. Wichtig sind hier "unauf- geräumte" Ecken im Garten, wo bestäubende Insekten ganzjährig vielfältige Nahrung erhalten. Der beste Ertrag findet sich mittlerweile in Stadtrandgebieten, so Claus Steger. Dort findet sich eine Blühvielfalt in Flugweite von Bienen, die bis zu 3 Kilometer im Umkreis bestäuben und Wildbienen, die "nur" 400 Meter fliegen. Als Negativbeispiel verwies Steger auf "Schottergärten" oder die Situation in China, wo Böden und Luft durch Umweltgifte so verseucht sind, dass Bienen nicht überleben können und Menschen die Obstbäume händisch bestäuben. Dies bringt einen Minderertrag von 30 - 40 %, da die Bestäubungsqualität von Bienen besser ist als die der Menschen. Die 90.000 Imker mit ca. 1 Million Bienenvölker versorgen Deutschland mit ca. 25.000 Tonnen Honig. Die Nachfrage nach Honig sind 90.000 Tonnen, so dass die Differenz importiert wird. Gefahren drohen der Biene durch die Varoamilbe, die zum Völkersterben führt, Pflanzenschutzmittel wie z. B. Neonicotinoide, die die Bienen vergiften, Gentechnik und eingewanderte Schädlinge. Probleme sind auch fehlende Pflanzenvielfalt (wie Mais und Raps), Grünland ohne Blüten durch häufige Mahd, Gartenbau mit nur 2 Wochen Blütezeit im Jahr und pflegeleichte Hausgärten oder Kiesgärten. Bienenfreundlich sind naturnahe Feldraine, Straßenbegleitgrün, bepflanzte Kreisverkehre und Gärten, die im Herbst nicht völlig abgeräumt werden. Als bienenfreundliche Anpflanzungen im Hausgarten schlug Claus Steger für Winter/Frühjahr Schneeball, und Zwiebelgewächse (außer Tulpen) vor, für den Sommer: Obstgehölze, Felsenbirne, Akelei, Johannisbeere, einfachblühende (statt gefüllte) Rosen und Himbeerstäucher. Im Herbst freuen sich die Bienen über Astern, Efeu, Sommerheide, Sommerflieder, Sonnenblume oder Fette Henne. Dem Vortrag schloss sich eine aufschlussreiche Diskussion mit den Gartenfreunden an. Nach dem Dank an den Referenten mit einem kleinen Präsent konnte der 1. Vorsitzende Stefan Köhler Eckpunkte des Programms für 2025 präsentieren. Das vollständige Programm wird den Mitgliedern im Februar per Post und auf der Homepage, per e-mail oder Whatsapp-Verteiler präsentiert. Er wies auch auf den Gartlerstammtisch am letzten Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr im Höllbräu hin, der sich gut etabliert hat und neue Freunde findet. Mit einem gemeinsam gesungenen Herbstlied und dem traditionellen - auch bienenfreundlichen - Blumentöpfchen für jedes Mitglied und angeregten Gesprächen klang des "Erntedankfest" zum Ende des Gartenjahres aus.
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